Bordalltag

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 Immer noch wohnen wir ziemlich hoch auf einem Bock an Bord unserer Sola Gracia

Die Reparatur des Laminates am Ende des äußeren Stevenrohres dauert länger als erwartet. Das Material dort ist porös, musste stellenweise ausgeschabt, glatt geschmirgelt und dann mit Epoxid neu aufgebaut werden. Das ist ähnlich wie beim Anstreichen. Jede aufgetragene Schicht muss gut trocknen und hier regnet es fast immer. Der Handwerker hat sich schon ein Häuschen um die Baustelle gebaut.

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Rüdiger ist in ständigem Kontakt mit den Handwerkern. Er schreibt sich aus dem spezial Wörterbuch „Yachtenglisch“ die notwendigen Wörter heraus (Welle ausrichten, Fieberglas und Epoxid neu aufbauen, Reling richten und polieren, Gewinde neu bohren usw.) und dann zieht er los und bespricht mit den Handwerkern, in englisch, was getan werden muss. Heute Morgen war er bereits um 7.15 Uhr auf der Baustelle.

Unser Alltag gestaltet sich ähnlich wie zu Hause nur das alles viel langsamer geht.

Bis man geduscht ist, das dauert mindestens eine halbe Stunde (wie beim Camping).

Gestern war Putztag. Zwischendurch wird Brot gebacken, was inzwischen richtig gut gelingt. Wenn das Brot aus dem Ofen kommt können wir nicht widerstehen und die erste Scheibe wird warm gegessen. Mmmmm lecker!

Die Lebensmittelbeschaffung gestaltet sich äußerst schwierig. Jeder Weg wird ja zu Fuß gemacht. Bis zum nächsten kleinen „Tante Emma“ Laden laufen wir circa 25 Minuten. Da wir uns ja mit Grundnahrungsmitteln gut bevorratet haben, brauchen wir nur Frisches und das lässt im Laden von Tante Emma zu wünschen übrig. Wir kaufen dort nur das nötigste und leben vom Eingelagerten. Es gibt einen Supermarkt 7 km entfernt. Das ist uns zu weit.

Jeden Tag kochen wir ein leckeres Essen, ich gebe zu, immer mehr vegetarisch, denn Metzer gibt es noch weniger als Tante Emma Läden in der Nähe.
Rüdiger behauptet, er hätte fast keinen Bauch (englisch belly) mehr bei der schlechten Versorgungslage und macht sich Sorgen um seine (fleischlose) Gesundheit.

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Es gibt Waschmaschinen zur allgemeinen Nutzung. Bis wir zwei Maschinen gewaschen haben, vergehen mindestens zwei Stunden. Jeder Wasch- und Trockenvorgang braucht zwischen 20 und 30 Minuten. Da läuft man ständig zwischen dem Boot und der Wäscherei hin und her um den nächsten Vorgang zu starten oder man setzt sich einfach vor die Maschinen und liest ein Buch während der Wartezeit.

Einmal am Tag gehe ich zur Hallberg Rassy Vertretung hier im Hafen. Dort darf ich meine Mails abrufen und beantworten und diese Berichte ins Internet stellen.

Im Hafen kann man sich gegen eine geringe Gebühr in ein öffentliches Netz einloggen um ins Internet zu kommen. Von unserem Boot aus klappte es einfach nicht. Wir bitten den Hafenmeister um Hilfe. Mit unglaublicher Geduld und Hilfe der von Ihm angerufenen Hotline werden Einstellungen an unserem Laptop vorgenommen, wir haben ein Netz. Endlich. Nur, 100 Meter weiter, bei uns an Bord haben wir wieder keine Netzverbindung. Auf jeden Fall waren wir von der Hilfsbereitschaft des Hafenmeisters überwältigt.

Wenn wir zwischendurch Zeit haben und das Wetter es zulässt,

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dann machen wir einen Spaziergang. Der winzige Ort hier ist sehr schön. Er besteht fast nur aus kleinen Häusern mit schönen Gärten und jedes Haus hat eine andere Türe.

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Und dann gibt auch tatsächlich noch Behördenpost aus Deutschland zu beantworten. Der Weg zum Postoffice, um eine passende Briefmarke zu kaufen, dauert auch circa eine halbe Stunde.

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So vergehen die Tage wie im Flug.

Eine Reaktion zu “Bordalltag”

  1. Hauer

    Schööön

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