Hamble River

Donnerstag 21.06.07

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Endlich ich bin wieder frei. ( Entlassung aus dem Sprachschulengefängnis ). Hat uns das ganze etwas gebracht? Ja, aber. Wir haben selbst einen noch sehr kleinen Wortschatz. Täglich kommen ein paar Vokabeln hinzu, nur wenn unser Gegenüber sehr schnell spricht, dann bekommen wir Probleme.

15.00 Uhr, Ableger in Portsmouth. Nach 3 Stunden Segeln im Solent erreichen wir den Hamble River. Im Unterlauf des River Hamble liegen auf 2 sm ca. 3000 Yachten in vier Marinas, mehreren Klubyachthäfen sowie an zahlreichen Pfahlmoorings. Der durchschnittlich 150 m breite Flusslauf des Hamble ist praktisch ein großer zusammenhängender Yachthafen mit Anlegepontons in der Mitte und unglaublich vielen Moorings, wo die Yachten dicht gedrängt und in Päckchen liegen. Mit Wassertaxis werden die Eigner zu Ihren Schiffen gebracht.

Die Attraktivität des Reviers erklärt sich aus seinen guten Verkehrsanbindungen, vor allem nach London, sowie seiner Nähe zum Solent und des Englischen Kanals.

Wir werden außerordentlich freundlich empfangen durch einen hilfsbereiten
Marinamitarbeiter, der nicht nur beim Anlegen behilflich ist sondern auch mit einem herzlichen „ you´re welcome„ alle Formalitäten gleich erledigt.

Am nächsten morgen haben wir unseren Krahntermin. Unser Ansprechpartner Rob hat schon vorher alle erforderlichen Absprachen getroffen. Wir sind angespannt und auch besorgt. Haben viele Fragen:
Wie groß ist das Problem?
Gibt es eine kleine oder eine ungleich größere Reparatur?
Man fühlt sich schon merkwürdig ausgeliefert, eine Arbeit in Auftrag zu geben, ohne zu wissen was passiert da, ohne Kostenvoranschlag. Und das bei den Preisen hier in England.
Wir motivieren uns selbst mit „ da müssen wir jetzt durch „ oder „ wird schon klappen „ usw..

Dann folgende Situation. Handwerker Rob kommt um 9.45 Uhr an Bord und bittet uns mit dem Bug voraus in die Kranbox zu fahren. Dafür muss ich aus der Boxengasse, wo wir liegen, raus fahren, wenden und auf dem gleichen Weg wieder zurück. Nach etwa 50 m kommt in lautem, schnellem Englisch neue Anweisung. Wir müssen mit dem Heck in die Box. Ich stoppe brav auf, gehe von Vorwärtsfahrt auf Rückwärtsfahrt und die Sola Gracia hängt durch Schraubenwirkung mit Ihrem Windgeneratormast im Anker einer schneeweißen 25 m langen Sunseeker Yacht. Der Bug ragte weit und hoch am Ende der Boxengasse punktgenau in meine Fahrtrichtung.

Ich bleibe leider nicht cool.

Der Wind kam von der richtigen Seite und hätte meinen Fahrfehler von ganz allein korrigiert, uns von der Motoryacht weggedrückt.

Rob und Eva versuchen durch Drücken und Rufen Schlimmeres zu verhindern. Aber, durch völlig falsches mehrmaliges Vor – und Zurück Gasgeben hat die 25 m. lange schneeweiße 2.5 Millionen Pfund teure ( 3.8 Millionen Euro ) Sunseeker Motoryacht jetzt eine 5 Mark Stück große Beule in Ihrer Edelstahlleiste am Bug und die Sola eine fast abgerissene, verbogene Heckreling, einen aus seiner Halterung gerissenen Wind-generatormast, die zu allem Unglück auch noch samt Außenborder drohen achtern über Bord zu gehen.

Irgendwie gelingt es, unser Schiff in die Kranbox zu fahren. Wie, weiß ich nicht mehr. Die Heckreling hält. Windgeneratormast auch. Schiff steht auf dem Land.

Als wir wieder klar Denken können und eine Schadensanalyse machen stellen wir fest, außer ein paar verbogenen Edelstahlrohren die gerichtet werden können, keine größeren Probleme. Dem Himmel sei Dank.

Wenn die Reparaturen abgeschlossen sind und wir im Wasser sind, melden wir uns wieder. Das wird circa am 28. Juni 2007 sein.

Unser nächstes Ziel ist Cherbourg in Frankreich.

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