Auf zu den Niederländischen Antillen

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Ein Squall kommt auf uns zu

Seid ein paar Stunden sind wir auf Boinaire. Angekommen in der Nacht

 am Montag um 3.30 Uhr.

Aber von Anfang an.

Anker auf am Freitagmorgen gegen 7.30 Uhr in der Lagune von St. George. Vor uns liegen 380 sm, eine leichte Aufgabe glauben wir da noch. Es begann mit sehr wenig Wind. Genau von achtern, aus Ost. Also ausbaumen der Genua und Groß und fahren mit Schmetterlingbesegelung.

Nach vier Stunden waren wir so durchgeschaukelt, Eva leicht seekrank, dass ich schon leicht genervt alles wieder zurückbaute. Weiter ging die Fahrt nur mit Genua. Es ging langsam, sehr langsam voran. Dann frischte der Wind in der Nacht auf und wir erwischten die ersten Regensqualls unsere Reise mit Windböen bis zu 35 kn. Das war jetzt fast ein bisschen zuviel des Guten. Aber es kann im Leben ja nicht nur die Sonne scheinen, man muss eben auch mit solchen Dingen fertig werden. Wurden wir auch, nur die Bordküche blieb kalt. Auch das hat es auf unserer Reise bisher noch nie gegeben. Eine warme Tagesmahlzeit gab es bis jetzt immer.

Am Samstag blieb der Wind mit bis zu 25 Knoten ordentlich, nur, es rollte durch die Kreuzseen weiter wie verrückt. Auch unsere Angelversuche blieben vergebens. Trotz der Rollerei gab es Spagetti mit Soße, das Essen musste nur sehr rasch eingenommen werden, ( auf deutsch: wir haben alles in uns reingeschlungen) wir konnten den nächsten Regensquall von hinten auf uns zurasen sehen. Es muss dann alles sehr schnell weggeräumt und die Schotts dichtgemacht werden, denn man ist innerhalb von Sekunden bis auf die Haut pitschnass. Mit dem Regen kommt viel mehr Wind , oft eine Winddrehung von mehr als 30° und natürlich auch höhere Wellen.
Nach ein paar Minuten ist das Tief vorbei, alles wieder o.k.

Dann der Sonntag. Eigentlich ein schöner Tag. Sonne, nicht zuviel Wind von der Stärke genau richtig ca, 5 Bf, nur immer noch genau aus Ost. Wir mussten vor dem Wind kreuzen. Das hieß alle Stunden Halsen, andere Bug, halsen anderer Bug, usw.
Die Stimmung an Bord war nicht gut. Als wir dann auch noch eine unglaublich große Dorado, nach mehren Minuten Kampf, schon fast sicher an Bord, wieder verloren, wollten wir noch ankommen.

Mittlerweile war es stockdunkel, kein Mond, keine Sterne zusehen, aber Boniaire. Wolfgang hatte uns seine Ankerposition gemailt, neben ihm war noch eine Muring frei. Wir hatten einen Wegpunkt. Ein richtiger Komfort in so einer dunklen Nacht. Die letzten 15 Seemeilen wurden dann unendlich lang, bis dann ein einzelnes Licht auf dem Wasser, noch ungefähr 2 sm vor unserem Ziel auf uns zutanzte. Wir dachten, „warum hält der denn immer genau auf uns zu, der muss uns doch trotz unserem kaputtem Backbordlicht sehen“.

Welch freudige Überraschung, als wir erkannten, dass da Judith und Sönke von der Hippopotamus mit ihrem Schlauchboot uns entgegenkamen ( nachts um 3 Uhr 30 !!! ) und nachdem sie uns begrüßt, vorwegfuhren um uns zum Ankerplatz zu lotsen. Die Festmacher waren schnell angegeben, wir waren angekommen.

Judith und Sönke haben wir vor Ihrer Atlantikquerung als Teilnehmen der ARC in Las Palmas verabschiedet, ( die beiden gewannen bei dieser Rally mehrere Preise) , hier sind seid Camaret sur Mer zu ersten Mal alle Mitglieder unserer Blauwassserfamilie wieder komplett.

Die Hello Wold mit Britt und Axel, die Baros mit Wolfgang, die Hippopotamus mit Judith und Sönke, die Sola Gracia und mit dazu zählen wir noch die Chimu mit Lissa und Timo, ( kommen heute im laufe des Tages an ).

Wir freuen uns auf den ersten gemeinsamen Abend.

Die Hippopotamus mit Judith und Sönke

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Die Baros mit Wolfgang

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Die Chimu mit Lissa und Timo kommt, Rüdiger hilft beim Festmachen

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Axel und Brit (Bild von der Hello World fehlt leider)

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Wiedersehen auf der Baros von links nach rechts, Eva, Judith, Sönke, Wolfgang, Britt, Axel, Timo, Lissa.

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Eine Reaktion zu “Auf zu den Niederländischen Antillen”

  1. Laerz

    Schön wieder Nachricht zu bekommen. Heute habe ich wieder ein paar Fragen an Euch. Erste Abteilung Navigation. In Euer Rigg habe ich noch nicht sehen können. Habt Ihr eigentlich ein Radar an Bord? Mit welchem Kartenplotter seid Ihr unterwegs und checkt Ihr Eure Position auch mal mit dem Sextanten? Habt Ihr das Bücherschapp voller Seekarten oder sind die alle elektronisch abgelegt? Wir haben uns damals nie vorsorglich Karten gekauft. Immer langs der Küste und dann an der schmalsten Stelle über den Kanal nach Dover. Dann überlegt wie weit wir wollten und uns beim Yachtausrüster die nächste Revierkarte besorgt.
    Braucht man eigentlich für die Karibik besondere Impfungen? Schätze mal wenn es durch den Panama-Kanal mit seinem Dschungel geht, könnte sich so etwas empfehlen.
    Wenn ich mir Eure Bilder ansehe, dann scheint ja die halbe Welt unterwegs zu sein. Sind da Wiederholungstäter dabei oder seid Ihr alle auf
    Jungfernweltumsegelungsturn? Habe mich mal zu den Bahamas gegoogelt und tolle Ankerbuchten gesehen, das reizte Euch nicht? Vielleicht auf der Rückfahrt. Rund Kap Hoorn und dann stramm nach Norden und mit dem Golf-Strom nach Hause! Ich werde hier weiter meinen Weltumsegelungs-
    simulator bedienen und Euch googlenah an den Fersen bleiben.
    Viele Grüße Bernhard und Margrit
    Wetter RS: 5 Grad, leichter Regen bis Schneeregen. Hoffen auf Sonne! Ciao

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