Suezkanal
4.30 Uhr morgens, am 21. April 2011. „ Kaptan, Kaptan, Kaptan„ höre ich es vom Steg rufen.
Eine Stunde früher als besprochen sind für 5 Segler die Lotsen im
 Hafen von Port Suez da und wenige Minuten später beginnt unsere Fahrt durch den Suezkanal.
Der Suezkanal ist ein schleusenloser Meerwasserkanal anders wie der Panamakanal ( Link zu unserem eigenen Bericht ( http://www.solagracia.eu/index.php/im-pazifik-angekommen/ ) muss hier kein Höhenunterschied überbrückt werden. Er stellt die Verbindung zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer her ist 160 km lang und erspart uns und der Großschifffahrt den Weg um Südafrika.
Für die Reedereien ist die Zeitersparnis zwischen dem Nordatlantik ( USA und Europa ) und Asien erheblich, bis zu 40%, fast alle Schiffe, auch die ganz großen Öltanker oder Containerschiffe können den Kanal passieren. Die Geschichte des Kanals ist lang, interessant und aufgrund der politischen Interessen der Nationen sehr wechselhaft. Der Baubeginn war 1859 und schon 1869 wurde er eröffnet.
Unsere Kanalpassage dauerte zwei Tage. Von Port Suez mit einem Tageszwischenstopp im Hafen von Ismailia und weiter nach Port Said. Die Fahrt war ruhig und unspektakulär, fast ein wenig langweilig. Es gab wenig zu sehen am Ufer, Wüste, sehr viel Militär, auffallend oft lagernde Pontonbrücken. Unsere beiden Lotsen sprachen wenig und schlecht Englisch, haben die Sola die meiste Zeit über gesteuert. Zeit für Eva Dank eines Internetsticks und einer Simkarte zu surfen und Mails zu schreiben und beantworten.
Noch mal zurück zu den Lotsen. Unser erster schenkte Eva gleich am Morgen ein unglaublich kitschiges und billiges Arm- und Fußkettchen. Wir fühlten uns daraufhin irgendwie genötigt mit dem Trinkgeld nicht so knauserig zu sein und spendierten Ihm 25 US Dollar, Zigaretten, Malsachen für seine kleinen Kinder und ein paar Sonnenbrillen für die werte Gattin. Wenige Schritte nach verlassen der Sola im Hafen von Ismalia öffnete er sofort den Briefumschlag, kontrollierte den Inhalt, drehte auf dem Absatz um und forderte dann noch Busgeld in ägyptischen Pfund für die Nachhausefahrt von uns. Das haben wir Ihm jedoch verweigert. Der zweite Lotse wollte nichts dem Zufall überlassen, er erbat ganz unverholen ein Präsent. Da waren wir schon weniger Großzügig. Noch unverschämter war jedoch die Besatzung des Pilotbootes die unseren letzten Lotsen abholte. Ununterbrochen laut mit der Schiffsirene trötend, uns fast rammend, stand die Besatzung auf dem Vordeck und brüllte uns fordernd zu : „ No Cigaretts, no Cigaretts, Bakschisch, Bakschisch…..!!!!!!
Am 23. April nachmittags um 2 Uhr machen wir für eine Kontrolle durch den Zoll kurz im Sportboothafen von Port Said fest, müssen mal wieder Papiere, Papiere ausfüllen und ganz wichtig, mit dem eigenen Sola Gracia Stempel versehen.
Ja und eine knappe Stunde später starten wir in Richtung Zypern. Wir waren im von uns lange ersehnten Mittelmeer. Wir hatten den Indischen Ocean, das Rote Meer, den Golf von Suez und den Suezkanal endlich, endlich mit all seinen für uns großen Schrecken, Sorgen, Ängsten und Belastungen unbeschadet G E S C H A F F T.
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