Fidschi – Sulu oder Sari
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In Fidschi prallen zwei Kulturen aufeinander. Die Fidschianische und die Indische.
Die etwa 320 Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Etwa 87 % der gesamten Landfläche nehmen alleine die beiden Inseln Viti Levu und Vanua Levu ein. Die südöstlichen Seiten sind von dichtem, tropischen
Regenwald bedeckt während die Westregionen trockener und für den Anbau von Zuckerrohr geeignet sind, heute noch der Devisenbringer Nummer eins.
Etwa die Hälfte der rund 820.000 Einwohner sind Fidschianer, etwas weniger, 46 Prozent, sind Inder. Beide Völker leben nach Doerfern getrennt weniger miteinander als nebeneinander. Im 19. Jahrhundert holten die englischen Kolonialherren indische Maenner ins Land, nachdem die Fidschianer nicht fuer die schwere Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern zu begeistern waren.
Die meisten der fleißigen und geschaeftstuechtigen Asiaten, blieben im Land und wurden zum Ärger der Fidschianer nicht nur wohlhabend sondern auch politisch immer einflussreicher.
Der ueberwiegende Teil der Geschaefte und Marktstaende hier auf Vanua Levu werden von Indern gefuehrt.
Wo man Einheimische trifft, hoert man ein freundliches „Bula“ zur Begruessung.
Mit Gerald mieten wir uns ein Auto und erkunden die Insel. Die Strassen sind in einem sehr schlechten Zustand. Ein Schlagloch neben dem anderen. Es geht nur langsam voran. Es geht vorbei an vielen kleinen, sehr einfachen Doerfern bis nach Labasa. Dort kaufen wir auf dem Markt frisches Obst ein. Am Abend gehen wir Essen und feiern Abschied denn am naechsten Tag fliegt Gerald nach Hause.
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Ueber Funk hatten wir bereits gehört, dass es hier in Savu Savu eine Yanmar Werkstatt gibt. Gleich nach unserer Ankunft vereinbarte Ruediger einen Termin mit Sen Lee, dem Chef. Er kam dann mit seinem Neffen Toni an Bord und erkannte das Problem sofort. Uerspruenglich wollten wir die Original Ersatzteile aus Neuseeland senden lassen, die haetten eine Lieferzeit von ca. 14 Tagen gehabt. Zu lange und so haben wir Sen Lee den Auftrag gegeben, das vorhandene Teil durch aufschweißen wieder aufzuarbeiten. Einen Tag spaeter kommt Sulee mit dem Boot vorbei und erklärt uns, er habe nicht das passende Material. Er wuerde einem Busfahrer Geld geben und der bringt dann aus der etwa 2 ½ Stunden langen Fahrt entfernten Stadt Labasa das Material mit. Wieder einen Tag später kommt er mit Toni vorbei, baut das Teil ein. Alles passt und funktioniert tadellos. Dann ziehen wir Toni noch in den Mast damit der den Radarreflektor, der dort lose baumelt, wieder befestigt. Ihm graust ein bisschen vor der Höhe, aber mutig erledigt er den Job. Wie staunen über die Höhe der Rechnung. Busfahrer und Material 26,50, fuer die Arbeit 30 Fidschidollar. Reflektor anbringen soll kostenlos sein. Umgerechnet sind das insgesamt 20 Euro für die ganze Aktion. Toni hat natuerlich ein gutes Trinkgeld und Fotos von seiner Aktion Mast bekommen.
Ruediger brachte bald einen Tag damit zu, unsere Dieselvorraete aufzufuellen. Hier gibt es keine Tankstelle für Boote. Deshalb wurden 300 Liter Diesel in 20 Liter Kanistern mit dem Dinghy von der Strassentankstelle geholt und weil mal hier nie sicher sein kann, ob der Diesel sauber ist, wird er durch einen speziellen Filter mit Wasserabscheider in den Tank gefüllt.
Im Eifer des Gefechts hat Ruediger gleich zweimal das Dinghy nicht am Boot angebunden. Das erste Mal war es noch nicht weit und wir konnten ihm eine schwere Leine hinterherwerfen und es wieder einfangen. Beim zweiten Mal war es bereits Richtung offenes Meer unterwegs und wurde zum Glück von Peter und Maria von der SY Mama cocha geborgen.
So vergehen die Tage. Alles geht langsam. Es ist sehr warm und die Luftfeuchtigkeit ist hoch.Â
Entgegen unserem ursprünglichen Plan, noch die Insel Viti Levu zu besuchen, segeln wir nun von hier direkt die etwa 600 Seemeilen Richtung Vanuatu.Â
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